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Vulkanismus, Klima und Mensch seit der letzten Eiszeit
Ein Vortrag von Prof. Dr. Michael Sigl, Physikalisches Institut, Universität Bern
Vulkanismus hat die Erde seit ihrer Entstehung geprägt und letztlich zur Bildung der Erdkruste, der Ozeane und der Atmosphäre beigetragen. Vulkane erneuern kontinuierlich die Erdoberfläche und bilden oft Landschaften von großer Schönheit und Fruchtbarkeit, und attraktive Orte zum Leben. Vulkanausbrüche können jedoch auch große Zerstörung und den Verlust von Menschenleben verursachen. Die größten Vulkanausbrüche wirken sich sogar auf das globale Klima aus. Der Ausbruch des Vulkans Tambora in Indonesien im Jahr 1815 beispielsweisse verursachte auf der Nordhalbkugel Sommerfröste und Schneefall oftmals gefolgt von Gletschervorstössen («Kleine Eiszeit»), was vielerorts zu überhöhten Lebensmittelpreisen und wirtschaftlichen Notlagen führte. Ein Blick auf die neuesten Forschungsergebnisse polarer Eiskernforschung zeigt nun, dass das Risiko von vulkanischen Extremereignissen mit globaler Wirkung viel höher ist, als bislang angenommen. Der Vortrag beleuchtet die akribische Detektivarbeit nach Spuren vergangener Vulkanausbrüchen im ewigen Eis Grönlands und der Antarktis und anderer Klimaarchive. Löste die Laacher See Eruption in der Eiffel den Kälterückfall der Jüngeren Dryas aus? Wann genau fand die minoische Eruption von Thera/Santorini statt? Gibt es Zusammenhänge zwischen Vulkanismus und Hungersnöten, Pandemien und dem Niedergang von Imperien und Dynastien? Mit einem einfach verständlichen Einblick in die aktuelle Eiskern- und Klimaforschung wird die Rolle von Vulkanausbrüchen für die Klima- und Menschheitsgeschichte beleuchtet.
Inhalt: mittel
Interaktivität: aktiv/passiv
Drinnen/draussen: drinnen