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Immagine: NASA Earth Observatory, Jesse Allen and Robert Simmondi più

Vielfalt bedingt Vielfalt

Wildlebende Arten im Botanischen Garten der Universität Bern

Die Rolle von Botanischen Gärten geht weit über die gezeigten Pflanzensammlungen hinaus. Sie sind Orte der Bildung, Forschung, Kultur, Erholung und wichtige Akteure bei der Erhaltung gefährdeter Pflanzenarten. Der Botanische Garten der Universität Bern (BOGA) ist eine grüne Oase mitten in der Stadt. Er beherbergt nicht nur eine grosse Vielfalt an Pflanzen, sondern bietet auch Lebensraum, Nahrungsquelle, Unterschlupf- und Nistmöglichkeiten für eine Vielzahl von wildlebenden Organismen. Doch wie hoch genau ist die Biodiversität auf dem 2.5 ha grossen Gelände?

Vielfalt bedingt Vielfalt – wildlebende Arten im Botanischen Garten der Universität Bern
Immagine: NGB

Wie viele Pflanzenarten auf dem BOGA-Gebiet kultiviert werden, war bereits bekannt: rund 5500 Arten aus aller Welt. Auch zu einigen wild lebenden Tiergruppen, wie Vögeln oder Wildbienen, wurden über die Jahre bereits Artenlisten zusammengetragen. Um das Potenzial des Botanischen Gartens als Lebensraum für weitere wild lebende Bewohner zu erforschen, führte der BOGA zusammen mit rund 30 Expert*innen im Frühjahr 2019 eine Bestandsaufnahme durch. Insgesamt wurden 14 Taxa von Tieren, Pflanzen und Pilzen untersucht (Weichtiere, Spinnen, Käfer, Libellen, Tagfalter, Reptilien, Amphibien, Vögel, Fledermäuse, Kleinsäuger, Pilze, Flechten, Moose, Gefässpflanzen). Bisher wurden auf dem BOGA-Gelände 1139 Arten identifiziert, von denen etwa je ein Drittel Pilze, wild wachsende Pflanzen und wirbellose Tiere sind. Da zahlreiche Organismengruppen noch nicht untersucht wurden oder eine andere Jahreszeit bevorzugen, ist zu erwarten, dass die Artengemeinschaft im BOGA sogar noch deutlich grösser ist und es auch weiterhin viel zu entdecken gibt. Zu den Highlights der Bestandsaufnahme zählen z.B. der Erstnachweis der Spinnenart Triaeris stenaspis in der Schweiz oder der Pilz Scirrhia osmundicola, welcher zum ersten Mal seit seiner Erstbeschreibung 1959 gesichtet wurde. Zudem sind einige Gruppen erstaunlich gut vertreten, so wurden 34 % der Schweizer Vogelarten im BOGA gesichtet und dies auf gerade mal 0.00005 % der Landesfläche. Diese Bestandsaufnahme zeigt eindrücklich, wie wertvoll die hohe Pflanzenartenvielfalt und der vielfältige Lebensraum des BOGA für die gesamte Biodiversität mitten in der Stadt ist.

Autorenschaft: Katja Rembold, Anne-Laure Junge, Felix Amiet, Carl’Antonio Balzari, Ariel Bergamini, Stefan Blaser, Steffen Boch, Markus Bürki, Stefan Eggenberg, Cécile Eicher, Andreas Ensslin, Laurence Etter, Christina Friedli, Anne Gattlen, Christoph Germann, Andreas Gygax, Ambros Hänggi, Stefan T. Hertwig, Gesa von Hirschheydt, René Hoess, Christine Wisler Hofer, Thomas Inäbnit, Christine Keller, Jeannette Kneubühler, Helen Küchler, Adrian Möhl, Tobias Moser, Eike Neubert, Beat Pfarrer, Deborah Schäfer, Norbert Schnyder, Tamara Spasojević, Silvia Stofer, Beatrice Senn-Irlet, Rob van der Es, Markus Fischer

Dichiarazione Pagina: 24-69

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