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Image: NASA Earth Observatory, Jesse Allen and Robert Simmonmore

Klimaschutzmassnahmen und Biodiversität im Konflikt?

Venue

Bern

43. Parlamentariertreffen der Gruppe «Klimaänderung» zusammen mit der Parlamentarischen Gruppe «Biodiversität» vom 10. Juni 2008

Wetter und Klima (Symbolbild)
Image: NASA

Zwischen Klimaschutz und der Erhaltung der Biodiversität gibt es in vielen Bereichen Synergien, aber auch einige Konflikte. Das Parlamentariertreffen griff Themen aus dem eben erschienenen Positionspapier «Biodiversität und Klima» auf.
Im ersten Referat gab Prof. Christian Körner wichtige Gründe für die Erhaltung der Biodiversität: Ethische Gründe, das kulturelle Erbe, die wirtschaftliche Bedeutung und die ökologische Funktion. Er betonte, dass es nicht um die blosse Zahl der Arten geht sondern darum, welche Arten wir gefährden. Dabei gilt es, zwischen regionalem Verschwinden und globaler Auslöschung («Aussterben») zu unterscheiden. Konflikte zwischen Klimaschutzmassnahmen und der Biodiversität ergeben sich zum Beispiel bei Energieplantagen und Energiewäldern, bei «Kyoto»-Wäldern (schnellwachsende Monokultur-Wälder zur Kohlenstoffbindung) und oft bei hydroelektrischen Anlagen. Erwünschte Folgen für die Biodiversität sind der Aufbau von diversen Wäldern, die Erhaltung von Bergweiden als Ausgleichsflächen oder die Schaffung von neuen Wasserrückhalteräumen. Er plädierte dafür, dass es keine Rechtfertigung für die Zerstörung von Naturräumen und den damit in Kauf zu nehmenden Biodiversitätsverlust gibt, solange es möglich ist, ohne nenneswerte Einschränkung des Lebensstandards mit völlig etablierter Technologie und mit grosser heimischer Wertschöpfung den Energieverbrauch massiv zu senken.
Im zweiten Referat wies Frau PD Dr. Irmi Seidl darauf hin, dass in der Schweiz rund 1 Quadratmeter Kulturland pro Sekunde unwiederbringlich verloren gehen. Die Nutzung des Bodens für Siedlungen und Verkehrsanlagen tritt dabei oft in Konkurrenz mit der Biodiversität, indem Lebensräume für Pflanzen und Tiere zerstört oder zerschnitten werden. Weil mit der Ausdehnung der Siedlungsfläche der Energieverbrauch zunimmt (z.B. für Wohnen und Transport), ist die Siedlungsausdehnung auch klimarelevant. Als Massnahme empfahl I. Seidl insbesondere in den Sektoren Energie, Verkehrs und Raumplanung eine übergreifende Klima- und Biodiversitätspolitik, da diese Sektoren systematisch hohe Treibhausgasemissionen verursachen und die Biodiversität stark beeinträchtigen.

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