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Image: NASA Earth Observatory, Jesse Allen and Robert Simmonmore

Gibt es Mittelmoränenablagerungen?

Eine Literaturrecherche auf der Basis von Bildmaterial und eigenen Beobachtungen

Eine Mittelmoräne besteht aus Gesteinsschutt, der von einem Gletscher mitgeführt wird. Zumeist handelte es sich zuerst um Seitenmoränenmaterial, das beim Zusammenfluss zweier Gletscher in Mittelmoränenmaterial übergeht. Mittelmoränen sind normalerweise im Ablationsgebiet von Gletschern an der Eisoberfläche sichtbar. Um zu überprüfen, was aus Mittelmoränenmaterial im Bereich von Gletscherzungen wird, wurden Fotomaterial und historische Karten ausgewertet.

Gibt es Mittelmoränenablagerungen?
Image: NGB

Dabei wurde bestätigt, dass sich Mittelmoränen im Gletscherzungenbereich oft in Form von topographischen Rücken an der Gletscheroberfläche abzeichnen und dabei auch in ihrer Breite zunehmen. Das Mittelmoränenmaterial schützt unterlagerndes Eis vor Sonnenbestrahlung und verhindert dadurch das Abschmelzen. Es bilden sich Eiskerne in den Mittelmoränenrücken. Auf der Basis von Foto- und Literaturauswertungen kann eine typische Mächtigkeit des Mittelmoränenmaterials von 10 bis 15 cm bestätigt werden. Ebenfalls als zutreffend erweist sich aufgrund des analysierten Fotomaterials, dass der Schutt nicht bis an die Gletscherbasis reicht. Am direkten Übergang von Gletscherzungen ins Gletschervorfeld sind End- bzw. Seitenmoränenablagerungen, Schmelzwassersysteme oder Stauseen sowie Toteislöcher zu beobachten. Direkt und eindeutig von Mittelmoränen abgeleitete Ablagerungen konnten ausserhalb der Gletscherzungen bei der Fotorecherche nicht festgestellt werden. Es scheint normalerweise keine unmittelbare Erhaltung von Mittelmoränenmaterial stattzufinden. Vielmehr findet entweder eine Inkorporation von Mittelmoränenmaterial im Endmoränenkörper statt, oder es entwickeln sich typische glazifluviale Umlagerungen. Für kalte Gletscher sind im Rahmen der vorliegenden Recherche weder Mittelmoränen noch deren Ablagerungen beobachtet worden. Gletscher inpolaren Räumen, z.B. auf Spitzbergen, sind zumeist polythermal.

Autoren: Victoria Matzka und Markus Fiebig

Pages: 99-115

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