Was uns die Vergangenheit über die Wälder der Zukunft verrät
Der Klimawandel wird für die Schweizer Wälder zu einer grossen Herausforderung. Um herauszufinden, wie der Wald auf wärmere Temperaturen reagieren wird und welche Baumarten besonders für die Zukunft geeignet sind, lohnt sich ein Blick in die Vergangenheit. So kann der Einfluss vergangener Klimaänderungen auf die Vegetation durch Pollen und Pflanzenreste, welche in Seesedimenten konserviert bleiben, untersucht werden. Mit solchen paläoökologischen Zeitreihen kann zudem überprüft werden, ob dynamische Vegetationsmodelle realistische Ergebnisse liefern. Diese Modelle können anschliessend die Wälder der Zukunft unter verschiedenen Klimaszenarien simulieren.
Der Klimawandel findet statt. An dieser Tatsache gibt es mittlerweile nicht nur in wissenschaftlichen Kreisen längst keinen Zweifel mehr, auch die Weltbevölkerung bekommt die Auswirkungen des Klimawandels immer stärker zu spüren. Temperaturmessungen etwa belegen eindrücklich, dass es in den letzten 150 Jahren stetig wärmer wurde, mit einer besonders starken Erwärmung seit Mitte der 80er-Jahre. Die fünf wärmsten je gemessenen Jahre liegen alle im letzten Jahrzehnt, in der Schweiz mit Temperaturen von ca. 2 °C über dem langjährigen Durchschnitt. Andere Gebiete der Welt sind mit gefährlichen Hitzewellen, Dürren, Stürmen und Überschwemmungen zunehmend betroffen. Wärmere Temperaturen und Änderungen im Niederschlagsregime haben auch einen grossen Einfluss auf die Pflanzenwelt.
Autorenschaft: Christoph Schwörer, Erika Gobet, Willy Tinner
Pages: 84-97